Lesezeit:      7 Minuten
Inhalt:           Warum der Glaubenssatz „Wahre Schönheit kommt von innen“ absoluter Schrott ist.
Hashtags:    #schönheit #makeup #selbstwert

Passend dazu – als Podcast – meine zwei Radio-Sendungen mit Sandra Schneider

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Schönheit ist nicht das Gleiche wie Präsenz

„Weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?“, diese Worte singt Sarah Connor in ihrem Lied. Und in meinen traurigsten Minuten antworte ich ihr mit stummen Worten zu: „Ich bin nicht schön!“ ….

Wenn ich mutig bin, mich den Menschen öffne und ihnen anvertraue, dass ich mich nicht schön finde, dann ist die häufigste Reaktion: „Das stimmt doch gar nicht! Du hast eine Wahnsinns-Präsenz!“. Aber mal ehrlich gesagt? Diese Worte tun mir nicht wirklich gut! Sie sollen zwar meinen Blick auf die schönen Aspekte von mir lenken. Sie tun’s aber nicht. Schönheit ist eben nicht das Gleiche wie Präsenz. Das sind zwei vollkommen verschiedene Dinge. Zumindest in meinen Augen.

Das hässliche Entlein und ihre schönen Freundinnen

Wenn ich in den Kreis meiner Freundinnen schaue, so entdecke ich ausschließlich unfassbar attraktive Frauen: Ruth, Elke, Sabine, Verena, Myri, Alice, Katja, Karin, Su, Micky… Die Liste meiner hübschen Vintage-Ladies ist lang. Und wie der Begriff es schon andeutet: Sie sind zwar alle nicht mehr „taufrisch“  – aber unglaublich schön anzuschauen. UND ZUDEM inhaltlich gehaltvoll. Sprich: nicht doof.

So manches Mal habe ich mich in ihrer Gegenwart wie ein hässliches Entlein gefühlt. Wobei ich ja aufgrund meiner Größe von 1,80 m eher einen anderen – größeren – Tiervergleich herziehen müsste. Nur die feinfühligsten meiner Freundinnen bekommen an bestimmten Verhaltensweisen von mir mit, wie es in Sachen „Schönheit“ wirklich um meinen Selbstwert steht. Wenn ich lauter werde. Besonders witzig sein möchte. Besonders tiefgründig sein möchte. Besonders erfolgreich sein möchte. Besonders den Applaus meiner Mitmenschen einfordere. Immer dann findet gerade in meiner Seele ein Vergleich statt, der nur selten zu menen Gunsten ausfällt und meist zum Schluss kommt: Ich bin nicht schön.

Sandra aus Friedrichshafen  – MakeUp-Coach aus Hollywood

Wenn ich in der Freundinnen-Liste oben eine vergessen haben sollte, dann tut mir das leid. Selbstverständlich gehörst auch du dazu! Außerdem fehlt in der Liste noch eine wichtige Vintage-Lady, nämlich Sandra. Sandra Schneider. Die Frau mit der beeindruckenden Löwenmähne. Die Frau mit dem ansteckendsten Lachen, das ich je gehört habe. Die Frau, die als Makeup-Artist  in Hollywood zahlreiche bekannte und weniger bekannte Schauspieler film- und fototauglich gemacht hat. Sandra, die inzwischen wieder in ihrer Heimat am Bodensee lebt und wirkt und unzählige Männer und Frauen auf ihrem Weg zu ihrer natürlichen Schönheit coacht.

Sandra. die Frau, die mir eines der schönsten Geschenke gemacht hat, aber nur einen Hauch Ahnung davon hat, was sie mir wirklich geschenkt hat.

Ein grausamer Glaubenssatz, der mein Leben bestimmt

Schon vor über 2 Jahren hat mir Sandra ein persönliches MakeUp-Coaching geschenkt. „Keine Zeit! Gerade so viel zu tun! Jetzt passt’s gerade nicht, aber ich komm‘ auf dich zu!“. Solche und ähnliche Ausreden haben dafür gesorgt, dass ich erst jetzt dieses Geschenk eingelöst habe. Und wenn ich ‚Ausreden‘ schreibe, dann meine ich auch Ausreden.

Die Wahrheit lautet: Ich habe mich nicht getraut. Denn: dafür müsste ich mich ganz bewusst anschauen. Mir selbst in die Augen blicken. Und vielleicht würde ich ihn ja dann dort entdecken. Diesen grausamen Glaubenssatz, der mich seit frühester Kindheit begleitet: „Wahre Schönheit kommt von innen“. Heute weiß ich: Was für ein bodenloser Schwachsinn!. Wenn ich heute verschämt die Fotos von früher anschaue, dann entdecke ich eine wunderschöne junge Frau. Und kein hässliches Entlein. Der einzige Unterschied: ich war größer als die anderen. Viel größer. Wie oft habe mir oft gewünscht, kleiner zu sein, um dazu zu gehören. Um dadurch schön zu sein. Meine Familie tröstete mich damals oft mit den Worten „Ach Tanja – mach dir nichts daraus! Wahre Schönheit kommt von innen“. Und daraus wurde dann dieser beschissene Glaubenssatz:. „Ich bin nicht schön (weil groß). Aber es sind ja eh die innerlichen Werte, die zählen.“ Wie grausam.

Vielleicht will die einer oder der andere von Euch mich jetzt trösten und ruft mir zu: „Aber groß ich doch schön!“ Mag‘ sein – für mich war das damals aber anders, nämlich ein Zeichen für Hässlichkeit. Und so kompensierte ich mit meinem „vorlauten Mundwerk“, meiner „Schlagfertigkeit“ und „außerordentlichen Leistungen“, um auf mich aufmerksam zu machen. Wenn schon nicht schön, dann wenigstens präsent!.

Ich seh‘ mich

Zurück zu Sandra und ihrem Geschenk. Sandra hat mir gezeigt, wie ich mich und mein Aussehen mit wenigen Handgriffen unterstreiche. Ich war echt überrascht, wie einfach und schnell das in der Tat geht. Ich dachte immer: dazu brauche ich Stunden, um mich attraktiv zu machen. Aber dem ist gar nicht so. Überrascht stell‘ ich fest: meine Schönheit ist tatsächlich schon da. Und ich darf sie – im wahrsten Sinne des Wortes – unterstreichen. Groß braucht sich nicht klein machen...  Ich fange an, mich zu sehen…

Tanja Koehler Blog Psychologie Veraenderung 2019-07-21 Bin ich schoen Vergleich

Schminke ade – Welcome MakeUp

Sandras wahres Geschenk ist aber nicht das Wissen um das richtige Makeup. Das schönste Geschenk ist, dass Sandra mich durch diese MakeUp-Routine dazu gebracht hat, mir selbst jeden Tag morgens in die Augen zu schauen und in vollem Bewusstsein wahrzunehmen, wie schön ich tatsächlich bin…  Vintage-Lady hin oder her. Und plötzlich rede ich auch nicht mehr von „Schminken“, sondern von MakeUp. Und ich spüre innerlich den Unterschied. Und dann läuft im Radio zufällig das Lied von Sarah Connor „Wie schön du bist!“ und ich weiß plötzlich, warum es mich schon immer berührt hat.  Danke Sandra, dass du mir den Blick für meine Schönheit geschenkt hast und ich Sarah auf ihre Textzeilen antworten kann: „Doch, ich musste nur lernen, wieder hinzuschauen!“

PS – Postskriptum

Und du? Wenn du in den Spiegel schaust und dir lange und vor allem bewusst in die Augen schaust – welcher grausame Glaubenssatz gibt es in dir, der dich daran hindert, dich selbst zu lieben?

Denk‘ mal drüber nach…