Verena Faden – Frauen wie du und ich – Frauen mitten im Leben!
Warum du deinem Instinkt folgen und dir selbst Vertrauen sollst!
Lesezeit: 15 Minuten
Inhalt: Warum es wichtig ist, auf sich und sein Bauchgefühl zu hören und seinem Instinkt zu vertrauen.
Hashtags: #bauchgefühl #schwindel #instinkt
Diesen Blogbeitrag gibt’s auch als Podcast
Warum du deinem Instinkt folgen und dir selbst Vertrauen sollst!
Am Donnerstagmorgen bin ich schon früh aufgewacht. 6.13 Uhr. Ohne Wecker. Schon während ich meine Augen aufmachte, sprach eine innerliche Stimme zu mir: „Das war mal wieder zu viel, liebe Tanja! … Ein ‚Zuviel‘ an Arbeit in den letzten 3 Tagen“. 🙁
Warum diese Stimmen bereits zu mir vordrangen, bevor ich mich überhaupt aus dem Bett geschält hatte? Ganz einfach! Schwindel. Immer wenn sich bei mir im Kopf alles dreht – es mir schwindelig ist – immer dann weiß ich: „Ich habe meine eigenen Grenzen überschritten!“. Oder ich bin zumindest gerade dabei… Dann muss ich sofort anhalten und zurückrudern. Mir eine Auszeit gönnen. Eigentlich „Nicht gönnen“, sondern NEHMEN! Ohne ‚Wenn und Aber‘.
Wenn ich auf die Signale meines Körpers höre – ihnen vertraue – dann treffe ich eine richtige Entscheidung. Eine Entscheidung für mich und meine Gesundheit. Dann kann ich wieder Kräfte sammeln. Aber ich muss es freilich aushalten! Die Arbeit Arbeit sein zu lassen. Und „Ja, verfluchter Mist!“, eigentlich gab’s ausgerechnet am Donnerstag viel zu tun…
Nie wieder Schwindel!
Ich weiß nicht, ob dir jemals schwindelig gewesen ist. Das ist alles andere, wie beschwipst nach zu viel Alkohol zu sein. Es fühlt sich an, als ob man mit 180 km/h durch eine Röhrenrutsche schleudert. Mit dem Unterschied, dass die Rutsche im Spaßbad irgendwann mal aufhört. Der Schwindel tut das aber nicht. Ein solches Gefühl will ich nie wieder haben. Bereits bei der Erinnerung steigt der Brechreiz in mir hoch. Die Mediziner nennen das ‚Lagerungsschwindel‘. „Frau Köhler, das kommt in Ihrem Alter oft vor! Damit müssen Sie nun halt leben! Jetzt müssen wir erstmal schauen, dass wir den Schwindel unterbrechen, damit sie aufhören, sich zu übergeben. Sie sind bereits dehydriert.“
Nie wieder will ich einen solchen akuten Lagerungsschwindel erleben. Vor 4 Jahren ist mir das passiert. Und das eine Mal hat mir definitiv gereicht. Es hat lange gedauert, bis ich wieder fit war. Weit über 6 Monate. Eigentlich bis heute. Denn: geblieben sind kleine Schwindelanfälle. Sie treten immer dann auf, wenn ich nicht gut auf mich achte. Wenn ich zu viele arbeite und mich für die Erledigung meines Aufgaben-Tsunamis entscheide. Eine Entscheidung, die zwar toll für meine Kunden, aber leider gleichzeitig auch eine Entscheidung gegen mich und meine Gesundheit ist.
Auf Anspannung folgt Entspannung
Während ich am Donnerstag den kompletten Vormittag versuche, den aufkommenden Schwindel in Griff zu bekommen (ich habe mich gegen die Arbeit und für eine Radtour entschieden), kommt mir eine Aussage meiner Kollegin und Freundin Verena Faden in den Sinn: „Auf Anspannung folgt Entspannung“. Auf ihren Social Media Kanälen postet sie regelmäßig Bilder von ihren Arbeitseinsätzen. Immer gefolgt von Momentaufnahmen, in welchen sie privat zu sehen ist, wie sie Energie auftankt. Mal im Schlabberlook, mal mit ihrem Hund Bro, mal mit ihrem Mann Ralf. Und auch ab und zu mit ihren Freundinnen. Die Fotos sind immer mit dem gleichen Hinweis versehen: „Auf Anspannung folgt Entspannung“. Das macht sie ziemlich konsequent, meine liebe Verena. Dafür liebe ich sie. In diesem Wechsel ist sie mein absolutes Vorbild. Andere Kollegen zeigen ausschließlich Fotos von sich im Einsatz. Das stresst mich total, weil ich dann immer das Gefühl habe, nicht genug zu tun. Nicht gut genug zu sein.
Mir fällt es schwer, jemanden als ‚Freund‘ zu bezeichnen
Ich denke an ein Gespräch mit Verena, ein Gespräch unter Freundinnen. Vor ein paar Wochen hatte ich Verena darum gebeten, mir eine Geschichte aus ihrem Leben zu erzählen. Eine Geschichte, die sie geprägt hat und die ihr immer mal wieder in den Sinn kommt. Mir fällt gerade auf: Eigentlich weiß ich nicht wirklich viel über meine Freundin. Seit fast 10 Jahren kennen wir uns, als Freundin bezeichne ich sie erst seit 3 oder 4 Jahren. Es dauert lange bei mir, bis ich so weit bin und ein Mensch als Freund bezeichne. Das liegt nicht daran, dass ich Menschen nur schwer mein Vertrauen schenken kann. Nein, darin bin ich eigentlich ziemlich gut. Mir fällt es schwer jemanden als Freund zu bezeichnen, weil ich dann Angst habe, diesen Menschen wieder zu verlieren. Ziemlich schräg, wenn ich jetzt darüber nachdenke…. aber da gibt es Erfahrungen, über die ich jetzt lieber nicht schreiben möchte.
Hinweis: Das Bild entstand in Schottland, als Verena das erste Mal auf meinem Dudelsack spielen durfte. Das Foto hat unsere Freundin Katrin Zeidler gemacht. Wie es dazu gekommen ist, das kannst du im Blogbeitrag „Meine Freundin Verena und ihr erstes Mal!“.
Verena – ein paar Zentimeter über dem Erdboden
Verena, tja Verena kannst du dir am besten wie ein Engel vorstellen. Ein Engel mit langen braunen Haaren. Anmutig, liebevoll, aber niemals planlos. Sie hat immer ein Ziel vor Augen. In diesen Augen kannst du übrigens so gut wie immer einen witzigen Schalk finden. Nur wenn du ganz genau und sehr, sehr aufmerksam hineinschaust, dann siehst du auch ihre traurige Seite. Wobei diese nie spürbar für andere ist.
Bei Verena habe ich übrigens immer das Gefühl, dass sie ein paar Zentimeter über dem Boden schwebt. Eben wie ein Engel. Das tut sie natürlich nicht wirklich, aber es kommt mir halt so vor. Und damit meine ich auf gar keinen Fall, dass Verena abgehoben ist. Nein – ganz im Gegenteil. Nur wenige Menschen beherrschen ihre Themen so erstklassig, wie Verena es tut, und das mit Tiefgang UND Humor. Und so liebe ich die kostbaren Gespräche mit ihr. Und das gemeinsame Arbeiten sowieso. Und freilich die Momente des unbeschwerten gemeinsamen Lachens. Leider sind solche Momente viel zu selten. Für mich. Aber ein ‚Mehr‘ würde Verena vermutlich nicht gut tun. Vielleicht ist sie ja eher eine Biene, die von Blüte zu Blüte fliegt und die besten Leckereien sich holt und andere damit ‚befruchtet‘ … Auch gut! … Darüber werde ich mir aber demnächst mal tiefere Gedanken machen… Was sie aber auf jeden Fall ist: sie ist eine Vintage-Lady. Eine Frau, schon über 50. Wunderschön, mit echtem Stil und freilich ein paar Gebrauchsspuren am Körper…. 🙂
Hongkong – Dubai – Konstanz! Die Frisur sitzt…
Kaum ein anderer Mensch wie Verena schafft es, in kürzester Zeit die wesentlichen Aspekte eines Konfliktes zu erfassen. Die Menschen über die Dinge, die sie wirklich umtreiben, in Dialog zu bringen. Damit sie aufeinander zugehen können. Gemeinsam nach Lösungen suchen, solche auch finden und vor allem umsetzen. Es liegt auf der Hand, dass Verena mit einem wesentlichen Standbein ihrer Selbständigkeit als Mediatorin und Teamentwicklerin arbeitet. Mit dem anderen Bein berät und begleitet sie Arztpraxen bei der Unternehmensentwicklung und Personalvermittlung und steht mit Vorträgen für Ärzte in kleinen Gemeinden wie Hongkong und Dubai auf der Vortragsbühne…. Ja, richtig gehört! Hongkong, Dubai, Konstanz! Die Frisur sitzt immer perfekt! Eine echt taffe Frau, meine Verena. Findest du nicht auch? Wobei sich das auch nach und nach entwickelt hat …
Verenas Geschichte
Als ich also Verena um eine Geschichte aus ihrem Leben bitte, die in ihrer Erinnerung immer wieder mal hochkommt, muss sie nicht lange nachdenken.
„Tanja … ich denke oft an damals zurück, als ich vor über 21 Jahren mich in einer Lebenssituation befand, die andere als „missglückt“ bezeichnen würden. In der ich einfach nicht weiter wusste. Meine Ehe war gescheitert. Und auch Arbeit hatte ich keine.
Was ich aber hatte, das waren meine zwei Kinder und den absoluten Willen, so nicht mehr weiterzuleben. Ich wollte mir ein neues Leben aufbauen. Ein Leben im wunderschönen Italien. Im Land der sonnenverwöhnten Weine und der Leichtigkeit des Sein. Und so fasste ich mir ein Herz, riss allen Mut zusammen und besorgte mir eine Wohnung. In Italien. Ich wollte mir unser Leben dort durch Putzen von Ferienwohnungen finanzieren. Und so fuhren wir in meinem bis unter’s Dach vollgepackten kleinen schwarzen Ford Ka die Strada del Sole entlang. Ich und meine Kinder. Gemeinsam. Mein kleines Auto zwischen gefühlt einer Millionen LKWs. Wir fuhren in ein kleines Bergdörflein, nah am Meer. Was hätte uns schon passieren können? Wir hatten ja uns.
Manch‘ einer mag den Kopf schütteln, denn meine Tochter stand damals kurz vor ihrer Einschulung, und mein Sohn war noch jünger. Doch neben den Kritikern, bewunderten mich auch viele für meinen Mut. Wobei mir lange nicht klar war, was an meiner Tat mutig hätte sein sollen. War es doch zu Beginn eher eine Art Flucht. Ich kann mich noch heute an das kleine Häuschen erinnern, in dem wir gewohnt haben. Die Treppen waren so hoch, dass mein Sohn die Stufen nur auf allen Vieren erklimmen konnte. Und es roch so staubig und warm, als wir das erste Mal die Tür öffneten. Irgendwie heimelig. Tröstlich. Aber auch Zuversicht schenkend.
Sich selbst vertrauen
Damals habe ich gelernt, mir selbst zu vertrauen. Mir selbst und meiner Kraft sicher zu sein. Wir haben dort unser Leben gelebt. Gut sogar. Und es hat uns als Familie unfassbar eng zusammengeschweißt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an Italien denke…. Das war eine der besten Entscheidungen, die ich für mich in meinem Leben getroffen habe. Unvorstellbar, in welche Bahnen mein Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht gegangen wäre. Zu gerne hätte ich die Chance, aus einer Vogelperspektive einen Blick in ein Leben ohne Italien zu werfen. Nur um es bildlich bestätigt zu bekommen, was ich eigentlich eh schon in meinem Herzen weiß… Nämlich: dass ‚Italien‘ eine der besten Entscheidungen meines Lebens gewesen ist.
Verenas mutigste Entscheidung
Ich frage Verena nach ihrer mutigsten Entscheidung. Sie ist irritiert und meint: „Die hat jetzt aber nichts mit meiner Italien-Geschichte zu tun! Die hat mit meinem Reitunfall zu tun. Damals, kurz nachdem wir wieder aus Italien zurückgekehrt waren. Noch heute höre ich die Worte des Arztes in meinen Ohren: „Frau Faden, Sie müssen sich sofort operieren lassen … Und selbst dann wissen wir nicht, ob Sie überhaupt jemals wieder laufen können!“ Wenn ich an die Worte des Arztes denke, so rebelliert mein ganzer Körper. Wie heilsam wären Fragen wie „Was sagt Ihnen Ihr Körper? Und was Ihr Herz?“ gewesen …
Meine Entscheidung in dieser schwierigen Situation fühlt sich auch heute noch nach wie vor richtig an. Nach meinem schweren Sturz vom Pferd musste ich mich innerhalb von wenigen Minuten entscheiden: Operieren lassen oder konservativ behandeln? Ich war damals körperlich und seelisch richtig fit und ich wusste, was mein Körper kann und was er eben nicht kann. Und so habe ich mich dazu entschlossen, meinem Körper und seinen Selbstheilungskräften zu vertrauen.
Tanja, du kennst das bestimmt auch! Wenn du eine Entscheidung von großer Tragweite triffst und innerlich eine totale Sicherheit und Vertrauen fühlst. Und instinktiv weißt: alles wird gut! Und tatsächlich – es hat sich gezeigt, dass dieses Selbstvertrauen richtig gewesen ist. Nach 8 Wochen Krankenbett konnte ich wieder aufstehen und laufen. Nach 12 Wochen konnte ich das Stützkorsett, das ich tragen musste, zum ersten Mal abnehmen! Und weißt du was, liebe Tanja? Einen Tag später bin ich meiner großen Liebe Ralf (wieder) begegnet. Nein, stimmt nicht! Ich bin ihm ÜBER DIE FÜSSE GELAUFEN! Ich konnte ja wieder gehen…“ 🙂
Starke Frauen hören auf sich
Während Verena die letzten Worte spricht, schmunzelt sie verschmitzt. Und das nicht nur aus gefühlter Liebe zu ihrem Mann Ralf, denn sie schon aus ihrer frühen Jugend kennt. Verena schmunzelt so, wie ein Mensch eben schmunzelt, wenn er zu einer Selbsterkenntnis kommt. „Ah…. das mit der Entscheidungssituation ist ja das Gleiche wie damals in Italien… Auf sich selbst und seine innere Stimme zu hören, sich selbst zu vertrauen und sich seiner selbst sicher zu sein. Das ist das, was eine starke Frau ausmacht. Und jede Frau kann das!“.
Und so gibt Verena mit ihrem tiefgründigen Humor den Menschen in schwierigen Situtationen ein wissendes: „Sei mutig …. und VERTRAUE DEINEM Instinkt!“ mit auf den Entscheidungs-Weg.
Ein Epilog zum Thema Vertrauen …
Ich habe gestern auf meine Schwindelsignale gehört und meinem Körper vertraut, dass das Fahrradfahren – trotz Schwindel – genau das richtige ist. Auch wenn andere erschrocken reagiert und gesagt haben „Du bist ja verrückt!“. Nach Anspannung kommt Entspannung. Und Entspannung heißt nicht, nur auf dem Sofa sich zurückzunehmen. Und so lerne ich von Verena, meiner Freundin.Tag für Tag für Tag….
PS – Postskriptum
Was sagt dir DEINE innere Stimme?
Und wenn du beschließt, ihr zu vertrauen: Was würdest du dann tun?
Denk‘ mal drüber nach …
PPS: Mehr Infos zu Verena bekommst du auf ihrer Webseite www.praxis-beratung.de
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